kalle hommelsheim - SUNKEN SCULPTURES

Die Werkgruppe der "SUNKEN SCULPTURES" befasst sich thematisch mit dem Braunkohletagebau Inden und den Auswirkungen für die konkrete Umgebung. Sie reflektiert die Erlebnisse und Eindrücke, die ich bei meinen Besuchen in den Ortschaften Inden, Pattern und Altdorf seit 19990 bis heute gesammelt habe.
Stählerne Architekturzitate werden zu stummen Zeugen menschlichen Schaffens und versinken in Bodenplatten, bis das Abbinden des Betons diesen Prozess aufhält und als Momentaufnahme fixiert. Sie visualisieren und kommentieren die erlebten Eindrücke von
Vergänglichkeit und Untergang.
Kombiniert mit herkömmlichen Betongehwegplatten entstehen an anderer Stelle Wegfragmente ohne Anfang oder erkennbares Ziel. Das urbane Zitat wirkt - isoliert in einer
landschaftlichen Umgebung - wie ein Fremdkörper, ein Implantat, das zur Bühne wird. Aus einem sich unter den Eindrücken stetig erweiternden Fundus an Objekten kombiniere ich seit 1996 unterschiedliche Variationen der Thematik und realisiere diverse Aufbauten im öffentlichen Raum. [Aachen 1996, Eschweiler 1996, Siersdorf 1997,
Untermaubach 1997, Liesborn 1997, Inden 1997/2000, Herne 2002 und
Skulpturenpark Köln-Stammheim ab 2003]

Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung und Beschäftigung mit den Ortschaften des Braunkohletagebaus Inden entstanden verschiedene Fotoreihen. Die Reihe "SUNKEN SCULPTURES unterwegs..." zeigt temporäre Installationen einzelner Arbeiten, die in Beziehung gestzt werden zu den konkreten Orten ihres geistigen Enttstehens. Die reale Umgebung wird hier zur Kulisse, das Medium der Fotografie wird reduziert auf
seine dokumentarische Funktion. Der Künstler wird zum Chronisten oder aber zum Katastrophentouristen.